Kohlezeichnung

Kohlezeichnung||Kohleportrait

Kohleportraits sind im Bereich der realistischen Tierportraits sehr beliebt. Mit der Kohletechnik könen besonders ausdrucksstarke Portraits erzeugt werden. Für eine Kohlezeichnung verwendet der Künstler Kohle unterschiedlicher Härtegrade. Feinere Details können mit Kohlestiften erzeugt werden.

Unterschied zur Bleistiftzeichnung

Die Kohlezeichnung ist neben der Bleistiftzeichnung eine weitere Technik, ein Portrait in schwarz-weiß zu gestalten. Kohle liefert dabei außergewöhnlich starke Kontraste. Im Gegensatz zur Bleistiftzeichnung ist das Kohleportrait ohne größere Mühen schwarz zu schraffieren. Die Kunst liegt darin, das tiefe, mächtige Schwarz zu bändigen. Gerade große, hellere Flächen erfordern einen sehr vorsichtigen Umgang mit dem Element der Kohle. Es ist deshalb stets ratsam bei der Anfertigung eines Kohleportraits eine Unterlage, wie z.B. ein Blatt Papier, zu benutzen. Die feine Grafitschicht verwischt recht schnell bei Berührung mit der Hand.

Kohlezeichnung||Hundezeichnung
Kohleportrait eines Riesenschnauzers

Ein weiterer Unterschied zum Bleistift ist die fehlende Feinheit bei der Kohle. Zeichenkohle ist vergleichbar mit sehr weichen Bleistiften, die ebenfalls Probleme haben, in allen Poren auf dem Papier gleichmäßig haften zu bleiben. Aus diesem Grunde ist die Kohlezeichnung nicht für sehr kleine Ausarbeitungen oder detailreiche Motive geeignet. Feinste Härchen oder Fellzüge erfordern eher den Einsatz von Bleistiften. Eine Mischtechnik empfehlen wir jedoch in der Regel nicht. Das Problem liegt in der Lichtreflektion: Während Zeichenkohle aus allen Perspektiven ein kräftiges Schwarz wiedergibt, scheint eine Bleistiftzeichnung seitlich betrachtet silber-gräulich. Auch wenn aus der Frontansicht Kohleelemente von den Linien und Schraffuren weicher Bleistifte nicht auseinander zu halten sind, sieht man seitlich betrachtet jegliche Unterschiede.

Hundeportraits mit Kohle gezeichnet

Estompen für gleichmäßiges Wischen beim Kohleportrait

Eine ausgefeilte Wischtechnik ist bei der Verwendung von Kohle für ein Portrait besonders wichtig. Gängige Methoden sind beispielsweise das Verwischen mit Papier, Stofftüchern, Wattestäbchen oder gar mit der Hand. Bei der professionellen Methode kommen jedoch spezielle Estompen zum Einsatz. Diese Stift-ähnlichen Geräte aus Papier verteilen die Grafitpigmente gleichmäßig auf dem Zeichenpapier. Dabei entstehen sehr weiche Graustufen, die je nach Größe der Estompen auch unterschiedlich breit ausfallen können.

Fazit: Die Wahl der Zeichentechnik ist nicht mit einer Qualitätsfrage verbunden. Es gibt kein gut oder schlecht, bzw. hochwertig oder billig. Hier entscheidet letztendlich das Motiv, was besser geeignet wäre. Zu jeder einzelnen Hunderasse geben wir eine explizite Mal- bzw. Zeichenempfehlung. Folgende Faustregeln können jedoch verinnerlicht werden:

  • Kleines Format, viele Details, feine Linien, überwiegend weiße oder helle Elemente = eher eine Bleistiftzeichnung
  • Große Flächen, nicht zu feine Linien, überwiegend dunkle Elemente oder deckendes Schwarz erforderlich = eher eine Kohlezeichnung